Am Tag der Deutschen Einheit nur ein kleiner Beitrag:
6 Tipps für bessere Diskussionen
Argumentieren kann man lernen. Welche Regeln Dir helfen, besser zu diskutieren und souverän zu bleiben, fassen wir kurz zusammen:
1) Nachfragen und verstehen
Nicht immer sind die Argumente eines anderen sofort nachvollziehbar. Fasst bei Unklarheiten das Gesagte zusammen. Beispielsweise könnt Ihr sagen: „Habe ich dich richtig verstanden, dass du …“ Durch dieses aktive Zuhören zeigt Ihr, dass Ihr den Gesprächspartner ernst nehmt und Ihr versteht, auf welchen Punkt er hinaus möchte.
2) Keine Themenwechsel
Lange Monologe und häufige Themenwechsel sind etwas für das Theater, aber nicht für eine gute Diskussion. Umgangssprachlich sagt man auch, vom Höcksken aufs Stöcksken kommen. Häufige Themenwechsel verschleiern nur das ursprüngliche Thema der Diskussion und führen nur selten zum Ziel. Versuche, dass Gespräch wieder auf das eigentliche Thema zu lenken.
3) Humor hilft
Bei manchen Themen lassen sich Emotionen nur schwierig vermeiden. Um die Emotionen runterzukochen hilft es, mit Humor die Spannung aus der Diskussion zu nehmen. Achtet aber darauf, den anderen nicht bloßzustellen oder zu beleidigen.
4) Vermeidet Schulmeisterei
Selbst wenn Euer Argument (Fakten) richtig sein mag, vermeide es zu belehren. Ein „Ich weiß es besser“ führt in aller Regel dazu, dass Dein Gesprächspartner eine Abwehrhaltung einnimmt und sich der Argumentation verschließt.
5) Euer Standpunkt ist nur so gut wie seine Begründung
Eine Meinung zu einem Thema hat praktisch jeder. Umso wichtiger ist es, dass Du begründest, warum Du dieser oder jener Meinung bist. Vielleicht kannst Du Deine Meinung noch mit Fakten untermauern und bringst dadurch das Gespräch einen großen Schritt weiter.
6) Nachhaken
Neben dem „aktiven Zuhören“ kann es hilfreich sein, Fragen zu stellen. Damit zeigst Du, dass Du den anderen verstehen möchtest, selbst wenn Du sein Argument nicht teilst.
Diese Punkte sind nur der Anfang für eine gute Diskussion. Nichtsdestotrotz helfen sie Euch, in der nächsten Diskussion souverän zu bleiben und Euren Gesprächspartner von Eurer Meinung zu überzeugen. Und, solltet ihr feststellen, dass eine Diskussion nicht möglich ist, bleibt Euch noch eins: aufstehen und gehen. Sollten die grundlegenden Spielregeln einer Debatte verletzt werden (Beleidigung, Diskriminierung) hilft auch kein guter Wille mehr. In diesem Fall ist der Rückzug angesagt.
Keine Angst vor dem Streit
Ob im Alltag, der Beziehung oder der Politik: Streit gehört dazu. Wo es menschelt, prallen unterschiedliche Auffassungen aufeinander. Zurzeit scheint es so, als hätten wir verlernt, richtig zu streiten. Online-Diskussionen werden vielfach von Emotionen und nur selten von Argumenten beherrscht. Der Lauteste gewinnt.
Lautstärke ist aber kein Gradmesser für eine gute Diskussion. Eine gute Diskussion lässt andere zu Wort kommen, ordnet andere Positionen ein und sucht nach Lösungen. Kompromiss ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine Notwendigkeit.
Auch wenn es im ersten Moment hochtrabend klingt: Streit und Diskussionen sind die Voraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft und eine vitale Demokratie. Je mehr unterschiedliche Meinungen konkurrieren, desto besser. Nicht immer mag uns die Meinung des anderen gefallen, aber wir müssen akzeptieren, dass es verschiedene Interessen und Standpunkte gibt. Vielfalt statt Monotonie.
Und damit wären wir schon beim Punkt: Bin ich mit einer Meinung nicht einverstanden, hebe ich nicht die Lautstärke, sondern wetze meine Argumente. Das ist nicht immer einfach und verlangt viel Selbstbeherrschung und Übung, Übung, Übung.
In unserem Debattierklub „Düsseldorf diskutiert“ möchten wir Dir ein Trainingsgelände schaffen, in dem Du dich ausprobieren und das Streiten lernen kannst. Dabei bist Du der Taktgeber: Welche politischen Themen interessieren Dich? Wo fehlt Hintergrundwissen? Wie können wir dich unterstützen?
Melde Dich bei uns und wir finden es gemeinsam heraus.